Intuitiv einkaufen und essen

Seit der Erfin­dung der Koch­kunst essen die Men­schen dop­pelt soviel, wie die Natur ver­langt“, stellte bereits Ben­ja­min Frank­lin fest (1706–1790). Die­ser Trend nimmt wei­ter zu, wahr­schein­lich sind wir heute bereits bei drei­mal so viel. Die Anzahl an Diät­bü­chern wächst pro­por­tio­nal zu den Koch­bü­chern (das Zuviel will ja auch wie­der mal run­ter). In die­sem Blog­bei­trag lernst du in 2 Pha­sen, dass intui­tiv ein­kau­fen und essen Spass macht und dir guttut.

Bild für Blog intuitiv einkaufen und essen
Photo by raw­pi­xel on Unsplash

Essen ist wichtig

Dein Kör­per ist auf die not­wen­di­gen Nähr­stoffe (Koh­len­hy­drate, Eiweisse und Fette) ange­wie­sen, um über­haupt zu funk­tio­nie­ren, sei es phy­sisch oder men­tal. Essen ist aber ebenso Genuss. In guter Gesell­schaft mit anre­gen­den Gesprä­chen ver­fliegt die Zeit im Flug. Am Ende ist nicht nur der Magen gesät­tigt, son­dern auch die Seele hat ihre Nah­rung bekommen.

Essen führt in Versuchung

Das Über­an­ge­bot an indus­tri­el­ler Ver­pfle­gung führt nicht sel­ten in Ver­su­chung, über den eigent­li­chen Hun­ger hin­aus zu essen und/oder auf leere Kalo­rien aus­zu­wei­chen. Diese kit­zeln ledig­lich im Gehirn das Beloh­nungs­zen­trum, bie­ten dem Kör­per aber sonst nichts Anstän­di­ges. Nach einem lan­gen Arbeits­tag scheint es prak­ti­scher zu sein, eine Fer­tig­pizza in den Ofen zu schie­ben, als etwas Gemüse zu schnip­peln (dabei dau­ert es in Wahr­heit nicht länger).

Essen kannst du wieder neu lernen

Selbst wenn die Geschmacks­knos­pen einen gewis­sen Pegel an Glut­amat ver­lan­gen und das Beloh­nungs­hor­mon Dopa­min sich lie­bend gerne bei Trans­fett­säu­ren aus­schüt­tet, ein Neu­an­fang ist mög­lich. Mit Beto­nung auf „mög­lich“, von ein­fach habe ich nichts gesagt. Beim intui­ti­ven Essen geht es um das Unter­schei­den, was Gewohn­heit ist, und was dein Kör­per gerade jetzt braucht. Ein Scho­ko­rie­gel liegt durch­aus ab und zu drin, das ver­spre­che ich dir. Du gehst am Bes­ten in zwei Pha­sen vor:

Phase 1: Das Geheimnis der intuitiven Pause

Bevor du isst, braucht es den Ein­kauf (aus­ser du gehört zu den Glück­li­chen mit einem eige­nen Gar­ten und einem grü­nen Dau­men). Die Situa­tion im Super­markt ist der schwie­rigste Teil, aber er ent­schei­det alles. Es geht um den ultra­kur­zen Moment, bevor du zur Chips­tüte oder zum Blu­men­kohl greifst (letz­te­rer ist zwar gesund, aber nicht weni­ger ver­däch­tig, nur aus Gewohn­heit ein­ge­kauft zu wer­den). Es ist also wich­tig, vor­her kurz in dich zu gehen und den Arm auf hal­ber Stre­cke anzu­hal­ten, bevor die Hand zupackt. Frage dich ein­fach: „Will ich das jetzt wirk­lich essen? Tut mir das in die­sem Augen­blick gut?“ Das genügt schon mal für den Anfang. Es ist egal ob du Chips oder Blu­men­kohl nach­her kaufst oder nicht. Es geht nur um die Pause.

Die­ser kleine Unter­bruch, lässt die Gewohn­heit stol­pern, die sonst im Auto­pi­lot Ware um Ware in den Ein­kaufs­korb legt. Allein die­ses Inne­hal­ten öff­net dir die Wahl­mög­lich­keit, wel­che wir stets ver­lie­ren, wenn sich der All­tag ein­schleicht. Die Ent­schei­dung liegt immer bei dir, sei es für die­ses oder jenes, Chips oder Blu­men­kohl. Nur sei dir die­ser Mög­lich­keit bewusst und handle danach. Mit der Zeit wird die intui­tive Pause zu dei­ner neuen Gewohn­heit und damit hast du viel mehr erreicht, als dich immer nur zu gesun­den Ess­wa­ren zu zwin­gen und dich im quä­len­den Ver­zicht zu üben.

Phase 2: Auf den Körper hören

Wenn du die Pause aus Phase 1 ver­in­ner­licht hast, wird es Zeit, einen Schritt wei­ter zu gehen. Die Intui­tion weiss immer sehr genau, was der Kör­per im Moment braucht. Sie kann lei­der nicht immer zu uns durch­drin­gen, weil die Gewohn­heit stets breit­bei­nig und mit ver­schränk­ten Armen die Türe zu unse­rem Bewusst­sein ver­sperrt. Durch die Pause gibst du der Intui­tion den Raum, sich über­haupt zu äussern.

Pro­biere ein­mal Fol­gen­des aus: Bevor du ein­kau­fen gehst, setze dich zu Hause einige Minu­ten hin, ent­spanne dich, atme ein paar Mal tief ein und aus und lau­sche ein­fach in dich hin­ein. Komme dann in einen Dia­log mit dei­nem Kör­per. Du wirst immer deut­li­cher wahr­neh­men, was du brauchst. Viel­leicht taucht die Farbe Rot auf. In roten Nah­rungs­mit­teln sind bei­spiels­weise bestimmte Stoffe ent­hal­ten, die gerade nötig sind. Oder es kommt die Ein­ge­bung von etwas Saf­ti­gem, Schar­fem oder Knackigem.
Achte auch auf die Nase. Nicht sel­ten erin­nert dich ein Duft an die rich­tige Nahrung.

Seit län­ge­rer Zeit esse ich kaum mehr Fleisch, weil ich die Mas­sen­tier­hal­tung nicht unter­stüt­zen will. Und doch kommt es ab und zu vor, dass ich ein­fach unbe­dingt wel­ches brau­che. Das fühlt sich dann bei mir sehr dring­lich an, nicht im Sinne von irgend­wann mal. Nein es muss unmit­tel­bar sein. Natür­lich achte ich dann auf Fleisch aus tier­ge­rech­ter Hal­tung und nehme einen län­ge­ren Weg in die Bio-Metz­ge­rei am ande­ren Ende der Stadt in Kauf, als nur bis zum Super­markt um die Ecke. Nach dem Essen spüre ich dann sofort, dass ich für die nächs­ten Monate nichts mehr davon brauche.

Wenn bei dir mit einer gewis­sen Dra­ma­tik der Drang nach Scho­ko­lade auf­kommt, darfst du zugrei­fen. Viel­leicht pro­bierst du mal eine andere Sorte aus als sonst, manch­mal ist ein höhe­rer Kakao-Gehalt gefragt. Da du schon in Phase 2 bist, spürst du auch, wann genug ist. Sollte dich die Waage eines Bes­se­ren beleh­ren, wechsle wie­der zu Phase 1.


Die intui­tive Pause hilft dir nicht nur beim Ein­kau­fen und Essen. Wende sie immer dann an, um eine Gewohn­heit zu ändern. Weil du durch die Ernäh­rung einen Gross­teil dei­ner Gesund­heit beein­flus­sen kannst, ist es sicher nicht ver­kehrt, da anzufangen.

Ich wün­sche dir viel Erfolg beim intui­ti­ven Essen und Einkaufen!

einfach-sein-tabi

Wer schreibt da?

Mein Name ist Tanja Bischof­ber­ger. Über das Sein zu schrei­ben ist im Grunde ein Wider­spruch. Was ohne Gren­zen ist, schränke ich durch Begriffe nur ein. Den­noch liebe ich es, über Sein-Erfah­run­gen zu berich­ten. Dadurch öff­net sich viel­leicht hie und da eine Tür bei einem Men­schen, sich eben­falls auf die­sen wun­der­ba­ren Weg zu machen bzw. anzu­kom­men. Viel­leicht auch du?