Mein Wochenende mit Cliff Richard

Michael Schwarzenberger auf Pixabay
Michael Schwarzen­berg­er auf Pix­abay

Achtung: Dieser Blog hat keinen Tief­gang. Obwohl, du bekommst immer­hin einen Ein­blick in die Tiefe von meinem Unter­be­wusst­sein. Vor ein paar Nächt­en träumte ich einen Traum, der zu passend war, um ihn zu ignori­eren. Was das mit Cliff Richard zu tun hat, erfährst du natür­lich auch.

Die Ausgangslage

Für den Monat April stand das The­ma für diesen Blog längst fest. Wie schon im Monat zuvor forderte die Arbeit als Web-Schnei­derin meine volle Konzen­tra­tion. Bei Ter­minab­gaben werde ich immer ein biss­chen nervös. Es muss dann alles punk­t­ge­nau klap­pen. Und so begann ich mehr und mehr zu zweifeln, ob ich diesen Monat einen Blog aufs Papi­er bekomme. Da wäre näm­lich auch noch etwas Recherche notwendig. Meine oblig­ate Frage vor dem Ein­schlafen: Wie kriege ich das mit dem ver­flix­ten Blog noch hin?

Der Traum

Ich befand mich in einem Woch­enend­sem­i­nar in einem grossen Haus, eher in den Bergen als im Flach­land. Zu welchem The­ma war nicht ganz klar, irgen­det­was in Rich­tung Per­sön­lichkeit­sen­twick­lung, so eine «spürst du mich»-Sache. Stüh­le fehlten, aber da standen im Kreis Liegen, ähn­lich wie die Speis­eso­fas bei den alten Römern. Eine Seite war hochgestellt, um sich seitlich auf einem Arm abgestützt hinzule­gen. Das Essen schien rel­a­tiv wichtig zu sein. Immer wieder wur­den neue Schüs­seln und Teller mit Leck­ereien aufge­tra­gen. Jew­eils zwei Liegen standen etwas näher beieinan­der. Die Auf­gabe bestand darin, sich so über ein vorgegebenes The­ma zu zweit auszu­tauschen. Alles begann mit der üblichen Vorstel­lung.

Und jet­zt kommt’s: Ich lag neben Cliff Richard! Jeden­falls stellte er sich als diese Per­son vor, als den Pop-Sänger. Mir war jedoch schon im Traum bewusst, dass dies nicht stimmte, der nette Herr war stro­hblond und glich dem Kün­stler in kein­er Weise. Ich liess das ein­fach so ste­hen. Doch was hat­te der Mann in meinem Traum zu suchen? Mir waren zwar seine Hits aus den 80er und 90er bekan­nt, aber ich mochte ihn nicht beson­ders und er ver­schwand bald aus meinem Musik-Hor­i­zont.

Während wir also irgendwelche The­men erörterten, an die ich mich nicht mehr erin­nere, durch­querte immer wieder der gle­iche Gedanke mein Gehirn: Was mache ich eigentlich in diesem Sem­i­nar? Ich sollte doch den näch­sten Blog schreiben. Wie schaffe ich das bloss? Du siehst, sog­ar meinem Unter­be­wusst­sein scheint es wichtig zu sein, dass du am let­zten Tag des Monats ein Blog fer­tig ist.

Dann gab es eine Art Zeit­sprung zum Abend des zweit­en Tages (ich nahm an, es war ein Woch­enende). Nun herrschte Auf­bruch­stim­mung, mit Abschieds­grüssen und Umar­mungen. Aus irgend einem Grund wollte ich den ver­meintlichen Cliff Richard, par­don, Sir Cliff Richard, dann doch die Frage stellen, warum er glaubte, er sei der Pop-Sänger. Oh Schreck, dieser war urplöt­zlich ver­schwun­den. Ich spürte kurz so etwas wie Bedauern. Dann fiel es mir wie Schup­pen von den Augen: Ich schreibe als Blog eine Abhand­lung über dieses Sem­i­nar und meinen Fake-Nach­barn. Inhaltlich war alles da (sog­ar mit Tief­gang) und der Titel sollte heis­sen: «Mein Woch­enende mit Cliff Richard». Das war immer noch im Traum. Als ich aufwachte, fragte ich mich: Warum nicht?

Die Moral der Geschichte

Das Unter­be­wusst­sein nährt sich tat­säch­lich von deinem Tages­be­wusst­sein. Stellst du dir vor dem Ein­schlafen eine Frage, sei nicht über­rascht, wenn diese auch in deinem Traum auf­taucht. Und ab und zu bekommst du im Traum auch eine Antwort. Selb­st wenn sich diese komisch oder lächer­lich anfühlt. Die Botschaft ist stets, dass es in jed­er Sit­u­a­tion eine Hand­lungsmöglichkeit gibt, manch­mal sind die mit­geliefer­ten bzw. geträumten Vorschläge sehr kreativ, mitunter sog­ar sehr gewagt, an den Haaren her­beige­zo­gen oder total crazy.

Lei­der erin­nere ich mich nicht mehr an die gedankliche Abhand­lung aus meinen Traum. Das wäre auch zu schön gewe­sen. Doch der Impuls war da, halt das zu nutzen und über das zu schreiben, was von meinem Woch­enende mit Cliff Richard übrig blieb.

 

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Hat­test du im Traum auch schon mal eine Lösung oder Antwort erhal­ten? Hast du danach gehan­delt? Wie fühlte sich das an?

P.S.: Ich kann es mir nicht verkneifen: Cliff Richard: «Saviour’s Day» auf YouTube.

einfach-sein-tabi

Wer schreibt da?

Mein Name ist Tan­ja Bischof­berg­er. Über das Sein zu schreiben ist im Grunde ein Wider­spruch. Was ohne Gren­zen ist, schränke ich durch Begriffe nur ein. Den­noch liebe ich es, über Sein-Erfahrun­gen zu bericht­en. Dadurch öffnet sich vielle­icht hie und da eine Tür bei einem Men­schen, sich eben­falls auf diesen wun­der­baren Weg zu machen bzw. anzukom­men. Vielle­icht auch du?