Über den Schatten springen
Kürzlich bin ich über meinen Schatten gesprungen. Ich reiste nach Bonn an eine Netzwerk-Konferenz, die InspiCon. Für andere mag das wenig spektakulär sein, mich hat es einiges an Mut gekostet. Als introvertierte Person versuche ich grosse Menschenansammlungen zu meiden, da es mir schnell zu laut wird und zu viele Eindrücke auf mich einprasseln. Hinzu kommt, dass das Netzwerken nicht in meiner Talentkiste herum liegt. Die Intuition sagte mir aber, diesmal die übliche Vermeidungstaktik gar nicht erst in Erwägung zu ziehen.
Ein paar Stunden vor der Abreise, stieg die Nervosität merklich an und erste Schreckensszenerien bahnten sich den Weg in mein Bewusstsein. Kaum sass ich im Zug, verflogen die Bedenken, mein Sprung über die Komfortzone könnte in einer grossen Enttäuschung enden.
Es war eine tolle Erfahrung. Nicht nur, dass ich entgegen den Unkenrufen von der Deutschen Bahn begeistert bin (das sage ich als überzeugte SBB-Kundin), sondern vor allem das Eintauchen in eine wunderbare Stimmung, die ich so nie an einer Konferenz erwartet hätte. Obwohl, allein sein Muster zu überwinden garantiert noch keine Wunder. Jedenfalls bin ich nicht über Nacht zur Netzwerk-Queen mutiert…
Wochen-Aufgabe
Nimm dir für diese Woche vor, einmal über deinen Schatten zu springen. Auch wenn es nur etwas Kleines ist. Das Gefühl hinterher ist unglaublich und verleiht dir neue Energie für den nächsten Sprung. Falls du Ermutigung brauchst, empfehle ich dir den Podcast #fuckeinfachmachen von Kerstin Wemheuer.
Wochen-Zitat
Dieses Zitat kannst du auf alles anwenden. Irgendwo gibt es immer einen Hype um eine Person oder um eine Methode. Mir widerstrebt es schon von Natur aus, mit der Herde zu blöken oder mit dem Strom zu schwimmen. Es ist vielleicht manchmal bequem, aber nicht nachhaltig. Kaum ist der Hype vorbei, kommt die Leere und es muss nach dem nächsten Zugpferd Ausschau gehalten werden.
Lasse dich deshalb nicht von der Grösse eines Schattens beeindrucken, sondern von dem, was tatsächlich den Schatten wirft.