Welle oder Ozean?

Foto: Elias Sch. auf Pixabay
Foto: Elias Sch. auf Pixabay

Bist du die Welle oder der Ozean?

Stell dir den Ozean vor, in sei­ner kaum fass­ba­ren Weite und Tiefe. Du stehst an einem Strand von Hawaii und beob­ach­test, wie sich eine der berühm­ten Sur­fer-Wel­len auf­baut, bis sie schliess­lich bricht und wie­der ver­ebbt. Tau­che nun mit die­sem Bild in die Welt des Bewusst­seins ein.

Dein Leben als Welle

Dein Leben ist wie eine Welle, die ent­steht und ver­geht. Und ja, diese Erden­zeit ist ultra­kurz, ver­gli­chen mit dem Alter des Uni­ver­sums, von daher passt das Bild. Dein Wel­len-Bewusst­sein ist voll­kom­men fokus­siert auf das, was um dich und in dir geschieht, deine Gefühle und Gedan­ken for­men und bestim­men dein Dasein.

Du ent­wi­ckelst dich vom Kind zur erwach­se­nen Per­son, pflegst Bezie­hun­gen, erlernst einen Beruf, grün­dest viel­leicht eine Fami­lie und begibst dich auf den Pfad des Älter­wer­dens. Du durch­lebst in dei­nen Gefüh­len Höhen und Tie­fen. Das alles nimmst du als dein Leben wahr. Doch da ist mehr.

Dein Leben als Meer

Auch wenn du denkst, du seist doch ein­fach diese Welle, bist du gleich­zei­tig ebenso das rie­sige uner­gründ­li­che Meer. Das warst du seit jeher und wirst es immer sein. Ohne Meer keine Welle und kein Meer ohne Wel­len. Du bist bei­des, in jedem Moment. Mit­ten in der Welt als Welle und ewig als Ozean. Du kannst jeder­zeit wäh­len, in wel­chem Bewusst­sein du prä­sent sein willst.

Das Ozean-Bewusst­sein spürst du als tie­fen inne­ren Frie­den, selbst wenn an der Ober­flä­che der Sturm tobt. Als Welle befin­dest du dich ganz im Leben, im Den­ken und Han­deln. Nie bist du getrennt vom anderen.

Das Meer ist für mich ein Sinn­bild der Urkraft, die das Leben erst ermög­licht. Nenne es die uni­ver­selle Ener­gie, den ewi­gen Lebens­strom, die umfas­sende Liebe oder das Gött­li­che. Du bist als Welle ein Teil davon!

Pflege gerade dein Ozean-Bewusstsein!

Ver­mut­lich liegt deine Auf­merk­sam­keit zu einem gros­sen Teil im Wel­len-Dasein. Du musst dein Leben orga­ni­sie­ren, wirst mit Ängs­ten und Unsi­cher­hei­ten kon­fron­tiert und deine Frei­hei­ten wer­den vom Aus­sen eingeschränkt.

Es geht nicht darum, all das Schwie­rige schön­zu­re­den oder zu ver­drän­gen. Indem du aber dein Bewusst­sein von der Welle zum Meer hin erwei­terst, ver­än­derst du deine Per­spek­tive und nimmst dein Leben in einem viel grös­se­ren Zusam­men­hang wahr. Ärger, Ängste oder pro­blem­be­haf­tete Gedan­ken wer­den durch­sich­tig und du erkennst, was dahin­ter ist, näm­lich das pure Sein.

Das wirkt sich auf dein Leben aus. Deine Mög­lich­kei­ten sind nicht mehr durch die Gedan­ken und Sicht­wei­sen der klei­nen Welle begrenzt. Dein Den­ken und Han­deln wird kraft­voll, weit­sich­tig und intui­tiv. Das dient nicht nur dir, son­dern ebenso den Men­schen um dich herum.

Wie soll das gehen?

Durch bewuss­tes Atmen. Der Atem ist wie das Meer, er kommt und geht, ohne dein Zutun. Nimmst du die­sen Vor­gang bewusst wahr, tauchst du direkt in den Ozean ein, in den inne­ren Frieden.

Wenn dich also Ängste und Sor­gen umtrei­ben, setze dich hin, und beob­achte dei­nen Atem. Die Gedan­ken wer­den zu Beginn wohl wei­ter ihre Run­den dre­hen und die Gefühle deine Auf­merk­sam­keit for­dern. Kehre immer wie­der zum Atem zurück und lasse dich auf den Rhyth­mus ein. Nimm’ wahr, wie er sich mit der Zeit ver­lang­samt und ver­tieft, bis du dich selbst nur noch als rei­nes Kom­men und Gehen spürst. Dann bist du im ein­fach. sein. Beob­achte, wie sich jetzt deine Her­aus­for­de­run­gen zei­gen und mit wel­cher inne­ren Hal­tung du ihnen nun begegnest.

einfach-sein-tabi

Wer schreibt da?

Mein Name ist Tanja Bischof­ber­ger. Über das Sein zu schrei­ben ist im Grunde ein Wider­spruch. Was ohne Gren­zen ist, schränke ich durch Begriffe nur ein. Den­noch liebe ich es, über Sein-Erfah­run­gen zu berich­ten. Dadurch öff­net sich viel­leicht hie und da eine Tür bei einem Men­schen, sich eben­falls auf die­sen wun­der­ba­ren Weg zu machen bzw. anzu­kom­men. Viel­leicht auch du?