5+x Stufen der Intuition

Du spürst es ein­fach!“ Die­ser oft gehör­ten Aus­sage zur Intui­tion beab­sich­tige ich auf den Grund zu gehen. Es stimmt, jeder Mensch hat eine intui­tive Grund­be­ga­bung. Mit etwas Zeit und Übung schenkt dir deine Intui­tion nicht nur ein Gefühl, son­dern klare Ant­wor­ten. Stelle dir das wie eine Treppe vor: Je mehr du dich damit beschäf­tigst, umso prä­zi­ser wer­den die Wahr­neh­mun­gen. Die 5+x Stu­fen der Intui­tion hel­fen dir bei der Standortbestimmung.

Stufen zur Intution

 

Stufe 1: Instinktive Reaktion

Damit meine ich eine blitz­ar­tige Reak­tion, die so schnell abläuft, dass dein Ver­stand nicht bewusst zu fol­gen ver­mag. Die Quelle der Hand­lung erkennst du erst im Nach­hin­ein, manch­mal nicht ein­mal das. Eine sol­che Reak­tion sichert unter Umstän­den dein Über­le­ben. Der Instinkt ver­sucht, in einer aku­ten Situa­tion, deine kör­per­li­cher Unver­sehrt­heit zu bewah­ren. Ein Gefühl oder der Ver­stand sind nicht an die­sem Pro­zess betei­ligt, dazu läuft alles zu schnell ab.

Auf der Stufe 1 machst du dir über dein Han­deln keine Gedan­ken. Du hast von Geburt an einen natür­li­chen Instinkt und bist daher von Anfang an intui­tiv. Wenn du bewusst den Zugang zu dei­ner Intui­tion suchst, beginnst du sie zu füh­len. Damit gelangst du auf Stufe 1.

Stufe 2: Vages Bauchgefühl

Das Bauch­ge­fühl hat einen zar­te­ren Cha­rak­ter als der Instinkt und umfasst neben dem kör­per­li­chen auch das see­li­sche Wohl­be­fin­den. Mit fei­ner Antenne spürst du Unstim­mig­kei­ten, liest zwi­schen den Zei­len und schätzt Men­schen oder Situa­tio­nen rich­tig ein. Du emp­fin­dest das oft als ein Krib­beln im Bauch oder in der Herz­ge­gend, erlebst Momente der plötz­li­chen Erkennt­nis oder ahnst vor­weg, was gleich geschieht.

Du nutzt die Intui­tion in einer krea­ti­ven Arbeit wie schrei­ben, malen oder musi­zie­ren. Wenn du vor wich­ti­gen Ent­schei­dun­gen stehst, horchst du in dich hin­ein, wel­cher Weg sich bes­ser anfühlt. Es bleibt aber eine vage Wahr­neh­mung, die mal mehr, mal weni­ger prä­sent ist.

Auf die­ser Stufe wehrt sich manch­mal dein Ver­stand mit einer Menge an ratio­na­len Grün­den gegen dein Bauch­ge­fühl. Dabei fällt es dir schwer, das eine vom ande­ren zu unter­schei­den. Das ver­un­si­chert dich und du zwei­felst. Nicht sel­ten folgst du am Ende dem Kopf, weil du dich dabei siche­rer fühlst. Erst im Nach­hin­ein wird dir bewusst, dass es dein Bauch bes­ser gewusst hätte.

Stufe 3: Klare Antworten

Du hast dich ent­schie­den, dei­ner Intui­tion mehr Raum zu geben. Dazu nimmst du dir Zeit, die Gedan­ken und Gefühle sanft bei­seite zu schie­ben, damit du frei bist für intui­tive Wahr­neh­mun­gen. Viel­leicht übst du mit Medi­ta­ti­ons­tech­ni­ken, um dei­nen Geist zu fokussieren.

Mit der Zeit weisst du, wie du die Intui­tion gezielt befragst und auf wel­che Art und Weise du eine Ant­wort bekommst. Es ent­steht ein bild­li­cher Ein­druck oder du ver­nimmst eine innere Stimme, riechst oder schmeckst etwas Bestimm­tes. Manch­mal emp­fängst du eine Infor­ma­tion in einer ein­deu­ti­gen kör­per­li­chen Reak­tion oder du spürst eine innere Gewiss­heit. Um dich bes­ser zu kon­zen­trie­ren, arbei­test du gege­be­nen­falls mit Hilfs­mit­teln wie Bil­der, Klänge oder Gegenstände.

Auf die­ser Stufe trai­nierst du deine Intui­tion wie einen Mus­kel, um immer siche­rer darin zu wer­den. Mit kon­kre­ten Fra­gen und beweis­ba­ren Ant­wor­ten schulst du deine intui­tive Wahrnehmung.

Stufe 4: Intuitiver Lebensstil

Durch das Trai­ning auf Stufe 3 ist dein Ver­trauen in die Intui­tion nun so gefes­tigt, dass du in dei­nem Leben mutige Schritte wagst, dich von Bis­he­ri­gem löst und in Bewe­gung kommst. Du ent­deckst die erfri­schende Kraft einer ech­ten per­sön­li­chen Ent­wick­lung, wel­che dich die Kom­fort­zone ver­las­sen und zu neuen Ufern auf­bre­chen lässt. Kom­ple­xen Ent­schei­dun­gen stehst du gelas­sen gegen­über, weil du wie­der an dein Urver­trauen ange­dockt bist.

Deine Intui­tion und dein Ver­stand befin­den sich in einer Balance. Du hast erkannt, dass du intui­tive Wahr­neh­mun­gen nur dann sinn­voll im Leben inte­grie­ren kannst, wenn du sie mit dei­nem Wis­sen und dei­nen Fähig­kei­ten ver­knüpfst. Wie ein geüb­ter Sur­fer wählst du je nach Situa­tion die rich­tige Welle und bleibst dabei in einer spie­le­ri­schen und offe­nen Haltung.

Auf die­ser Stufe küm­merst du dich nicht mehr gezielt um deine Intui­tion. Sie ist ein Teil von dir und du kom­mu­ni­zierst prak­tisch mühe­los mit ihr. Du erlebst das Gefühl von Ein­heit mit dir, dei­ner Beru­fung, dei­nem Leben und dei­nem Umfeld. Den­noch ver­rät dir ein lei­ses Grum­meln, dass die Reise wei­ter geht…

Stufe 5+x: Intuitive Weisheit

Die Intui­tion bringt dich zwar in dei­nem äus­se­ren Leben voran, ihre eigent­li­che Auf­gabe besteht aber darin, dich nach innen zu dir sel­ber zu beglei­ten. Wie sich das anfühlt, ver­mag ich nicht all­ge­mein zu beschrei­ben, jeder Mensch emp­fin­det dies anders.

Es ist die Sehn­sucht, die dich zu die­ser Stufe führt. Du wünschst dir, intui­tiv deine Seele, dein wah­res Selbst zu ent­de­cken und zu erken­nen, wer du wirk­lich bist, woher du kommst und wohin du gehst.

Auf die­ser Stufe wan­delt sich das Wis­sen in Weis­heit, Begren­zun­gen und Bewer­tun­gen lösen sich auf, ver­bor­gene Zusam­men­hänge wer­den sicht­bar. Dazu brauchst du dein Leben nicht umzu­krem­peln, ins Klos­ter ein­zu­tre­ten oder dich anders zu ernäh­ren. Du setzt ein­fach deine Prio­ri­tä­ten neu, suchst mehr nach der Stille, deine Wün­sche ver­lie­ren an Wich­tig­keit, du brauchst weni­ger Bestä­ti­gung von aus­sen, du mei­dest ober­fläch­li­che Unter­hal­tung oder Men­schen, die dir nicht gut­tun. Das geschieht lang­sam und natür­lich. Deine innere Weis­heit wird für andere in dei­nem Han­deln sicht- und spür­bar, ohne dass du dar­über sprichst.

Ob und wie es nach die­ser fünf­ten Stufe wei­ter­geht weiss ich nicht, ich kann es nur ver­mu­ten und mit einem +x zum Aus­druck bringen.

Wo stehst du?

Es ist nicht unge­wöhn­lich, wenn du dich in jeder Stufe ein biss­chen erkennst. Wir tra­gen alles bereits in uns (auch die Stufe 5+x!), sind uns das aber oft nicht bewusst. Wir han­deln manch­mal instink­tiv oder erle­ben Momente der Klar­heit und tie­fer Zufriedenheit.

Hast du dich auf einer bestimm­ten Stufe wie­der­ge­fun­den? Dann geniesse es! Das Bild einer Treppe birgt die Gefahr, die ein­zel­nen Stu­fen zu bewer­ten. Das weckt das Gefühl, sich wei­ter nach oben bewe­gen zu wol­len. Nie­mand muss das. Viele Men­schen füh­len sich zum Bei­spiel auf Stufe 2 pudel­wohl und haben ein erfüll­tes Leben. Die Stufe 4 ist nicht bes­ser als die Stufe 1.

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Die 5+x Stu­fen der Intui­tion sind aus mei­ner per­sön­li­chen Erfah­rung ent­stan­den. Frü­her haben mich intui­tive Ein­ge­bun­gen unge­fragt regel­recht über­fal­len. Es hat zwar etwas Schö­nes, sich von der Intui­tion über­ra­schen zu las­sen. Doch als Kopf­mensch konnte ich damit schlecht umge­hen. Ein mehr­jäh­ri­ges Wahr­neh­mungs-Trai­ning hat mich gelehrt, intui­tiv zu den­ken und meine Intui­tion gezielt ein­zu­set­zen. Damit fühle ich mich nun frei und wohl.

Möch­test du sel­ber erfah­ren, wo du mit dei­ner Intui­tion stehst? Mit der Intui­ti­ons-Box fin­dest du es her­aus und kannst mit ihr deine Wahr­neh­mungs­fä­hig­keit trainieren!

einfach-sein-tabi

Wer schreibt da?

Mein Name ist Tanja Bischof­ber­ger. Über das Sein zu schrei­ben ist im Grunde ein Wider­spruch. Was ohne Gren­zen ist, schränke ich durch Begriffe nur ein. Den­noch liebe ich es, über Sein-Erfah­run­gen zu berich­ten. Dadurch öff­net sich viel­leicht hie und da eine Tür bei einem Men­schen, sich eben­falls auf die­sen wun­der­ba­ren Weg zu machen bzw. anzu­kom­men. Viel­leicht auch du?