Unheimliche Stille

Der Titel mag etwas ver­wirren, schliesslich erklingt in ein paar Wochen “Stille Nacht” und die ist heilig und über­haupt nicht unheim­lich. Doch auch die Stille hat zwei Seit­en und dem will ich nachge­hen.

Auss­chlaggebend war ein Artikel über pubertierende Jugendliche, die über­haupt nicht mehr klas­sisch rebel­lieren wollen, son­dern sich in ihr Zim­mer zurückziehen, entschwindend in eine dig­i­tale Fan­ta­sy-Welt, das Inter­net oder im Cha­t­room auf ihrem Smart­phone.

Stell dir vor…

keine dröh­nen­den Bässe lassen das Haus erzit­tern, kein weiss geschmink­tes Gesicht, umhüllt von einem schwarzen Umhang, schle­icht durch die Gassen, keine grölen­den und bierkip­pen­den Grup­pen tre­f­fen sich am Dorf­brun­nen. Die heutige Jugend wird still erwach­sen. So still, dass eben ger­ade deswe­gen Fach­leute Alarm schla­gen. Die Eltern kön­nen sich über nichts mehr aufre­gen, denn es ist ja alles still. Ihre Zöglinge hal­ten sich in ein­er Par­al­lel­welt auf, und bea­men nur zum Essen­fassen und für frisch gewasch­ene Klei­der in die Fam­i­lien­welt hinüber.

Kon­flikt-Büch­er sind nicht mehr in, die Psy­cholo­gie muss nun Lösun­gen für den Nicht-Kon­flikt erforschen und Eltern aufk­lären, dass es heute kein Güte­siegel mehr ist, wenn die Jugendlichen still sind. Brav müssen sie deswe­gen noch lange nicht sein, sie entziehen sich auf diese Weise lediglich ele­gant der elter­lichen Ein­mis­chung.

In die Stille geschickt

Nicht sel­ten bekom­men bere­its sehr kleine Kinder das Smart­phone vorge­set­zt, nur damit sie still sind und sich die Eltern um anderes küm­mern kön­nen. Warum sollte es nun während der Pubertät auf ein­mal laut und kon­flik­t­be­laden zu und her gehen? Warum sollte eine früher erwün­schte Beschäf­ti­gung nun zum Prob­lem wer­den?

Wochen-Aufgabe

Warst du in dein­er Pubertät eher still oder rebel­lisch? Aus welchem Grund? Wie sieht es bei deinen Kindern aus?

Falls dir das alles zu abstrakt ist, hier eine andere Stille-Übung: Schau dir einen Gru­selfilm an und schalte dabei den Ton ab. Was geschieht? Gruselt es dich mehr oder weniger?

Wochen-Zitat

Zitat Rilke zu Stille

Das ist die Stille, die ich mag, nach der ich mich sehne. Es ist eines mein­er Lieblings­gedichte von Rilke. Ich weiss, nicht alle kön­nen mit seinem Aus­druck etwas anfan­gen. Doch allein der Klang der Worte ist ein Gedicht, ohne den Inhalt ergrün­den zu wollen.

Neben­bei: Für mich beschreibt Rilke hier eine wun­der­schöne Med­i­ta­tion­ser­fahrung. Erst der Kampf gegen die Sin­ne­sein­drücke und Ablenkun­gen, um später dann in die stille Weite einzu­tauchen.

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Tanja Bischofberger Coaching

Wer schreibt da?

Mein Name ist Tan­ja Bischof­berg­er. Als Coach und Intu­itions-Trainer­in begleite ich Men­schen auf ihrem Weg, durch die Verbindung mit der Intu­ition in ihren Lebens­fluss zu kom­men, um im richti­gen Moment das Richtige zu tun. Dabei unter­stützt mich neben den eige­nen Erfahrun­gen meine natür­liche wie auch geschulte intu­itive Wahrnehmung. In diesem Wochen­Im­puls geht es nicht nur um Intu­ition, son­dern um Vari­anten, ein bes­timmtes The­ma zu betra­cht­en. Dabei darf auch mal geschmun­zelt wer­den.