Ewiges Leben
Wo bleibt die Ewigkeit?
Viele Menschen haben eine bestimmte Vorstellung: Alles beginnt mit der Geburt, dann entwickelt sich die eigene Existenz mit all ihren Facetten, am Ende folgt der Tod und idealerweise das ewige Leben oder das Nichts, je nach persönlicher Einstellung.
Der Tod war in meinen Jugendjahren sehr präsent und ich habe mich intensiv mit ihm auseinandersetzen müssen und auch wollen. Mit der linearen Denkweise konnte ich mich jedoch nicht anfreunden. Ich glaubte sehr wohl an ein Leben nach dem Tod. Aber die Vorstellung, dass die Ewigkeit erst nach dem Tod beginnen sollte, fand ich seltsam. Wo war denn die Ewigkeit vor meiner Geburt und während des gesamten Lebens? Etwas Ewiges kann ja nicht abwesend und plötzlich da sein.
Die Ewigkeit ist jetzt
Seit jeher fühle ich mich mit etwas Grossem, Umfassenden und Absoluten verbunden. Und aus dieser Perspektive ist das Sterben eines Menschen lediglich eine Verwandlung der Form. Die Präsenz an sich verschwindet nicht, sie war immer da und bleibt immer da. Mit 15 Jahren fehlten mir die Worte, das genauer zu beschreiben. Daher war ich dankbar für die Texte der Mystikerinnen und Mystiker aus aller Welt. Sie drückten das aus, was ich empfand.
Als Mensch habe ich eine Individualität, aber gleichzeitig bin ich Teil des Absoluten, des reinen Bewusstseins, des Göttlichen, des Seins. Erkenne ich mich und den anderen Menschen nicht nur als Individuum, sondern ebenfalls als das Absolute, verändert sich auf dieser Ebene mit dem körperlichen Tod nichts. Als Mensch mag ich Trauer und Schmerz über den Verlust empfinden. Doch im selben Moment ist alles heil, vollständig und präsent. Du bist also schon mittendrin im ewigen Leben. Genau jetzt. Egal, ob es dir bewusst ist oder nicht. Spätestens am Ende deines Lebens wirst du dies erkennen.
Was uns erwarten könnte
Der Engländer Peter Fenwick, ein Neuropsychiater und Neurophysiologe, erforschte den Sterbeprozess und Nahtoderfahrungen. In einer bestimmten Phase berichten die Sterbenden von einem veränderten Bewusstseinszustand: Das an das Ich gebundene Bewusstsein löst sich auf, es gibt keine Trennung mehr, keine Dualität, keine Begrenzung oder Schwerkraft, nur noch das Sein. Sterbende verlassen bereits vor dem eigentlichen Tod das bisher bekannte Empfinden von Raum und Zeit, Vergangenheit und Zukunft, kehren aber immer noch zurück in das bisherige Bewusstsein und erzählen darüber, soweit das mit Worten überhaupt geht. Wenn du mehr erfahren möchtest, empfehle ich dir, dieses Interview mit Peter Fenwick anzuschauen: https://www.youtube.com/watch?v=bqM92biu4r0
Annäherung an die Ewigkeit
Was also am Ende deines Lebens möglicherweise auf dich wartet (und wer weiss schon, wann das ist und wie das dann wirklich sein wird), dem kannst du dich jetzt schon annähern. Schaffe dir immer wieder Möglichkeiten und Raum für das Sein. Gehe in die Stille und übe dich in der Achtsamkeit. Lasse alle Vorstellungen über die Ewigkeit los, erfahre lediglich deine wahre Natur, das absolute Bewusstsein – und damit befindest du dich im ewigen Leben.
Wer schreibt da?
Mein Name ist Tanja Bischofberger. Über das Sein zu schreiben ist im Grunde ein Widerspruch. Was ohne Grenzen ist, schränke ich durch Begriffe nur ein. Dennoch liebe ich es, über Sein-Erfahrungen zu berichten. Dadurch öffnet sich vielleicht hie und da eine Tür bei einem Menschen, sich ebenfalls auf diesen wunderbaren Weg zu machen bzw. anzukommen. Vielleicht auch du?