Wunschlos glücklich

Im Jahr 2020 habe ich einen zweit­en Beitrag zu diesem The­ma geschrieben. Schau’ mal hier.

Welche Aus­sage spricht dich mehr an?

A) Du bist glück­lich, wenn du dir einen Wun­sch erfüllst.
B) Du bist glück­lich, weil du gar keine Wün­sche mehr hast.

Auf die Fra­gen, ob ich genug gegessen habe oder ob ich son­st noch etwas brauche, ist meine Antwort oft: „Ich bin wun­sch­los glück­lich.“ Beim Lesen eines philosophis­chen Textes stosse ich auf die Aus­sage: „Wer keinen Wun­sch hat, ist dem Glück bere­its ziem­lich nahe.“ (R. Tagore).

Eine Frage der Qualität

Wun­sch­los zu sein weist in der Tat unter­schiedliche Qual­itäten auf:

A) lässt dich aktiv wer­den, oft im Aussen han­deln und zu etwas hin streben bis du den Wun­sch los bist, ihn also erfüllt hast. Das ist dein Glücksmo­ment.

B) lenkt deine Aufmerk­samkeit mehr nach innen, du willst im Hier und Jet­zt leben und nicht hin­ter etwas her­ja­gen. Dein Glücksmo­ment liegt im Tun, ohne auf ein bes­timmtes Ziel gerichtet zu sein.

Bei­de Vari­anten set­zen einen gewis­sen Ein­satz voraus. Ein Wun­sch erfüllt sich sel­ten von alleine. Vielle­icht musst du mehr arbeit­en und sparen oder dir eine bes­timmte Fähigkeit aneignen.
Wün­sche loszu­lassen ist nicht weniger anstren­gend. Es braucht die Verän­derung im Bewusst­sein, Wün­sche nur als flüchtige Momente wahrzunehmen, die nach der Erfül­lung meis­tens in ein­er neuen Form aufer­ste­hen.

Wochen-Aufgabe

Denke in dieser Woche ein­mal über die Beziehung zu deinen Wün­schen nach. Welche Wün­sche hast du? Wie wichtig sind sie dir? Kön­ntest du sie loslassen? Was bedeutet es für dich, wun­sch­los glück­lich zu sein?

Tipp: Lies das Buch „Die unendliche Geschichte“ von Michael Ende. Auch die 3‑teilige Hör­spielver­sion aus dem Jahr 1980 kann ich empfehlen (auf keinen Fall den Film guck­en!). Diese Geschichte zeigt dir, wozu Wün­sche wirk­lich da sein kön­nen.

Wochen-Zitat

Zitat zu wunschlos glücklich

Sich das Wün­schen zu ver­bi­eten und zu unter­drück­en ist nicht der Sinn der Sache. Ich per­sön­lich habe gar nicht bemerkt, dass sich meine Wün­sche immer wie mehr ver­ab­schiedet haben. Da war auf ein­mal die Erken­nt­nis, dass ich ganz tief im Innern glück­lich und zufrieden bin, ein­fach so, ohne dass ich mir etwas erfüllt habe. Natür­lich taucht ab und wann ein Wun­sch auf. Das ist dann aber mehr wie ein Gruss mein­er Seele, mal in eine bes­timmte Rich­tung zu schauen.

Das Zitat von Epik­tet ist ein guter Weg, sich mit den eige­nen Wün­schen auseinan­derzuset­zen. Bes­timmt löst sich dabei das eine oder andere Vorhaben in Luft auf…

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