Meditieren verbessert deine Intuition
Meditation und Intuition sind ein Dream-Team. Wenn du deine intuitive Wahrnehmung gezielt trainieren willst, hilft dir ein ruhiger Geist. Das gelingt dir am besten mithilfe der Meditation. Tönt das kompliziert? Ist es nicht. Meditieren ist nämlich wie Kuchen backen – ganz einfach und dennoch wirkungsvoll.
3 Vorurteile gegenüber der Meditation
Zuerst möchte ich ein paar Vorurteile unter die Lupe nehmen (natürlich gibt es noch mehr als nur diese drei), auf die ich immer mal wieder angesprochen werde.
Meditation = nicht denken?
Wolltest du deine Gedanken zum Schweigen bringen, müsstest du das ganze Gehirn abschalten. Selbst wenn das möglich wäre, würde ich es keinesfalls empfehlen. Das Oberstübchen hat nun mal die Aufgabe, alle Sinneseindrücke zu verarbeiten und je nach Situation zu kommentieren (mit Gedanken und Gefühlen).
Die Meditation ist eine Technik, wie du mit deinen Gedanken und Gefühlen umgehen kannst, damit sie dich nicht mehr ablenken. Das ist mit den allgemein bekannten Ausdrücken wie „leer werden“ oder „Stille“ gemeint.
Beispiel in Zeitlupe: Dir kommt in den Sinn, dass du deine beste Freundin noch nicht zurückgerufen hast. Sogleich kommt das Gefühl von Ärger über dich selber hoch. Das wiederum führt zum nächsten Gedanken, wie enttäuscht deine Freundin nun sein wird, was in dir wieder eine Emotion auslöst: Ist eure Freundschaft in Gefahr?
Der obige Gedanken kommt dir nun während der Mediation in den Sinn. Du nimmst ihn zur Kenntnis und lässt ihn einfach wie eine Wolke an dir vorüberziehen und konzentrierst dich auf deinen Atem. Wenn der Impuls wiederkommt (das wird er vermutlich), lässt du auch den vorüberziehen. Ein Gefühl mit der damit verbundenen Kaskade entsteht nur, wenn du dem ursprünglichen Gedanken Beachtung schenkst.
Meditation = Wellness?
Die Vielfalt an Angeboten in Führungsseminaren oder Wellnesshotels ist gross und verlockend. Ein bisschen hinsitzen, sphärischen Klängen lauschen und sich entspannen (je nach Kursausschreibung ist auch die Erleuchtung inklusive). Natürlich ist an dieser Form der Erholung nichts auszusetzen (ausser an der Erleuchtungsgarantie), für viele Menschen ist das völlig ausreichend.
Allerdings hat das nichts mehr mit dem ursprünglichen Sinn der Meditation zu tun. Da geht es nämlich um persönliche Entwicklung, die Schulung des Geistes und das Erweitern des Bewusstseins. Das passt nicht so ganz zum Wellness-Programm, oder?
Meditation = Routine?
Bei vielen Menschen hat sich die Zeit auf dem Meditationskissen in Routine verwandelt. Die innere Versenkung wird abgehakt wie das Zähneputzen und wirkt in keiner Weise in den Alltag hinein. Wenn du erst mit der Meditationspraxis beginnst, ist die Regelmässigkeit extrem wichtig. Irgendwann entwickelt sich daraus eine eher oberflächliche Routine, oder du entscheidest dich für mehr Tiefgang.
Ernsthafte Meditation hat immer eine ganzheitliche Wirkung, sie verändert das Denken und das Handeln. Wenn sich jemand bei mir nach Praxis-Tipps erkundigt, ist meine erste Frage: „Bist du wirklich bereit, die Meditation in dein Leben zu lassen? Es wird dich nämlich verändern.“ Nicht alle wollen das, und das ist auch in Ordnung.
Die wahre Kraft der inneren Einkehr findest du dann, wenn du diesen Prozess zulässt. Nichts sagt dir mehr über dich selber, als wenn du einfach still wirst. Dann spürst du, wie sich die Momente der Meditation ausdehnen und in deinen Alltag hineinwirken.
Meditieren in 3 Phasen
Nun geht es endlich ans Kuchen backen: Dazu brauchst du die notwendigen Zutaten, eine Form und einen Backofen. Du mischst alles zusammen, schiebst die Form mit dem Teig in den Ofen und nach einer bestimmten Zeit ist der Kuchen fertig. Alles klar?
Ähnlich ist es beim Meditieren. Du kannst nämlich nur einen Teil bewusst steuern. Was am Ende dabei raus kommt, wirst du im Voraus nie wissen.
1. Phase: Konzentration
Mit meditieren ist eigentlich konzentrieren gemeint. Du fokussierst dich auf einen einzigen Punkt, sei es dein Atem, ein bestimmtes Wort, ein Bild vor dem inneren Auge etc. Das ist eine reine Konzentrationsübung. Damit schaffst du die Voraussetzung, dass Meditation überhaupt geschehen kann. Beim Kuchen-Beispiel sind das die Schritte, bis du die Form in den Ofen schiebst.
2. Phase: Meditation
Das ist der Moment, wo du keinen Einfluss mehr auf den Kuchen hast. Je nachdem, ob die Mischung im richtigen Verhältnis und der Ofen nicht zu heiss ist, gelingt der Kuchen. Selbst wenn alles passt, weisst du nie genau, wie das Gebäck am Ende schmecken wird.
Die Meditation erlebst du dann, wenn du zum Beobachter deiner selbst wirst. Du löst dich von deinem Ich-Bewusstsein und schaust dir zu, wie du atmest. Gedanken und die damit verbundenen Gefühle lösen in dir nichts mehr aus. Selbst ein Zwicken in deinem Körper bringt dich nicht aus der Fassung. Bei jedem Menschen zeigt sich die Empfindung anders. Bei mir ist es so, dass ich mich auf einen Punkt konzentriere, meistens die Atmung, und plötzlich befinde ich mich in einer unendlichen Weite.
Diesen Moment kannst du nicht erzwingen, er geschieht einfach. Er ist auch nicht immer gleich in der Dauer oder Qualität. Das Loslassen von Erwartungen ist daher ebenfalls eine wichtige Zutat, damit Meditation überhaupt möglich wird.
3. Phase: Verschmelzung
Hier passt das Kuchen-Beispiel nicht mehr so ganz. Es würde nämlich bedeuten, dass du selber der Kuchen bist. Das geht vermutlich über deine Vorstellungskraft.
Während der Meditation gleitest du in diese 3. Phase hinein. Es ist die Erkenntnis, dass du auch nicht mehr Beobachter bist, sondern dass du alles bist, es ist das reine Sein in allem. Manche sagen, es ist das Verschmelzen mit dem Göttlichen oder dem All-Einen. Das mag abgehoben klingen, ist für viele Menschen aber der Hauptgrund, warum sie überhaupt meditieren und ihr Bewusstsein erweitern.
Lasse dich von der Beschreibung dieser 3. Phase weder entmutigen noch abschrecken. Erst wenn du den Zustand der Meditation (Phase 2) in deinen Alltag, in deine Beziehungen und in deine Arbeit hinein ausdehnen kannst, wird eine Verschmelzung erst möglich. Aber auch das entzieht sich deinem Einfluss.
Meditation und Intuition
Die beiden verstehen sich deshalb so gut, weil die innere Versenkung den Weg freimacht, intuitive Eingebungen wertfrei wahrzunehmen. Durch die Konzentration auf einen Punkt ziehen deine Gedanken und Gefühle an dir vorbei, sozusagen im Silent-Modus. Das erleichtert dir die Unterscheidung, was Intuition und was Verstand ist.
Ich nehme gerne das Bild vom Kieselstein, den du ins Wasser wirfst. Die Wellen verhindern, dass du auf den Grund siehst oder dein Spiegelbild erkennst. Aber wenn du mithilfe der Konzentration deinen Geist und die Emotionen beruhigst, verstehst du die Botschaft der Intuition deutlicher.
Willst du mit meditieren starten?
Nichts leichter als das. Du benötigst lediglich einen Rückzugsort und eine Sitzgelegenheit. In einer aufrechten Haltung entspannst du deinen Körper und kommst zur Ruhe. Beginne dann, auf deinen Atem zu achten, wie du ein- und ausatmest.
Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass meditieren immer positiv auf das Gehirn wirkt, selbst wenn es nur für kurze Zeit ist. Die Regelmässigkeit macht den Unterschied, ob du die wohltuende Veränderung wirklich spürst. Also lieber jeden Tag ein paar Minuten als einmal in der Woche 1 Stunde.
Hier findest du eine Meditationsanleitung sowie Audio-Aufnahmen von jeweils 7 Minuten: Mach mal Pause
Eine solche Zeitlücke findest du bestimmt in deinem Alltag. Es lohnt sich!
Ein Tipp zum Schluss
Nimm dir Zeit für ein kleines Experiment, es dauert nur eine Woche. Die Intuitions-Box ist eine tolle Übung, um deine Wahrnehmung zu trainieren. Meditiere jeden Tag 7 Minuten lang, bevor du in die Schachtel „schaust“. Prüfe dann, wie sich das Resultat dadurch verbessert. Die Auflösung gibt es jeweils montags auf der Webseite oder per E‑Mail.
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Mein Name ist Tanja Bischofberger. Über das Sein zu schreiben ist im Grunde ein Widerspruch. Was ohne Grenzen ist, schränke ich durch Begriffe nur ein. Dennoch liebe ich es, über Sein-Erfahrungen zu berichten. Dadurch öffnet sich vielleicht hie und da eine Tür bei einem Menschen, sich ebenfalls auf diesen wunderbaren Weg zu machen bzw. anzukommen. Vielleicht auch du?